2019: Handel führt eigene Haltungskennzeichnung für Fleischprodukte ein
Bereits 2018 haben verschiedene Handelsketten eigene Siegel eingeführt, die die Haltung der Tiere für die Kund:innen sichtbarer machen sollten. So führte Lidl als erstes den „Haltungskompass“ ein. Dann folgten Aldi Nord und Süd mit der „Haltungs-Transparenz“, Netto mit dem „Haltungszeugnis“ und Kaufland und Penny mit dem „Tierhaltung“ Zeichen.
Für Verbraucher:innen brachten diese verschiedenen Label wenig. Die großen Handelsunternehmen Rewe, Edeka, Lidl, Aldi Nord und Süd, Kaufland, Penny und Netto schlossen sich deshalb zusammen, um eine gemeinsame, einheitliche Kennzeichnung zu schaffen. Seit April 2019 wird Frischfleisch von Schweinen, Rindern, Hühnern und Puten der Eigenmarken der verschiedenen Handelsunternehmen mit den Haltungsformen 1 Stallhaltung, 2 StallhaltungPlus, 3 Außenklima oder 4 Premium gekennzeichnet.
Die gemeinsame Haltungskennzeichnung des Handels ist sicher ein erster Schritt in die richtige Richtung. Dieser reicht aber nicht aus, um den Wunsch der Verbraucher nach einer klaren, einheitlichen Kennzeichnung des Tierwohls vollumfänglich zu erfüllen.
Folgende Probleme gibt es unserer Meinung nach an der Handelskennzeichnung:
• nur Frischfleisch der Eigenmarken wird gekennzeichnet
• verarbeitete Fleischprodukte sind nicht gekennzeichnet
• die Herkunft der Tiere ist nicht sichtbar
• Schlachtung und Transport sind nicht in das Label integriert
• das Label unterliegt keiner staatlichen Kontrolle